
So titelte ein Betrag in der Süddeutschen Zeitung vor einiger Zeit in der Rubrik Beruf & Karriere und schob gleich nach: „Unflexibel, langsam, teuer – diesen Vorurteilen begegnen Arbeitnehmer, die jenseits der 50 einen neuen Job suchen. Dabei sind altersgemischte Belegschaften nachweislich erfolgreicher“.
Und damit wäre ja eigentlich schon alles gesagt, denn die „Alten“ können nach wie vor gute Beiträge an vielen Arbeitsplätzen leisten. Und sie werden auch immer mehr gebraucht, schon allein aufgrund der Tatsache, dass der Anteil an Nachwuchs weiter sinken wird.
Krisenerprobte Arbeitnehmer unterstützen gerade jetzt.
Ganz abgesehen von Zeiten wie diesen, in denen krisenerprobte Fach- und Führungskräfte für Ruhe und Gelassenheit sowie wertvollen Input zur Lösungsfindung bringen können. “Gerade habe ich ein Assessment für einen meiner Kunden durchgeführt. Unter all den qualifizierten Bewerbern machte ein Mittfünfziger das Rennen. Ausschlaggebend waren seine ausgesprochene Souveränität und Lösungsorientierung und seine vielfältigen Erfahrungen in Veränderungsprozessen”, ergänzt Beraterin Karin Bacher.
Und Bacher weiter: "Aus meiner Erfahrung weiß ich, für viele Unternehmen kann es durchaus lohnend sein, sich bei Neueinstellungen nicht nur auf die Best-Ager zu konzentrieren, sondern auch gezielt Ü-50er anzusprechen.”
Dies bestätigt die vor zwei Jahren veröffentlichte IAB-Studie (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Es wurden Betriebe befragt, die Menschen ab 50 Jahren neu eingestellt hatten – mit überwiegend positiven Ergebnissen. Eine Erfahrung, die viele Unternehmen teilen, die auf das Potenzial älterer Mitarbeiter setzen. Auch weil diese meist besser planbar, weniger von Familien- oder Sabbatical-Planung eingeschränkt sind und kaum noch den Job wechseln oder ins Ausland wollen, was bei Berufseinsteigern im Rahmen ihrer Karriereplanung schon häufiger der Fall ist.
Weiterbildung ist auch für erfahrene Mitarbeiter wichtig.
Allerdings darf vor allem in Zeiten der Digitalisierung nicht vergessen werden, die Älteren auch mitzunehmen und ihnen wie den Jüngeren Zugang zu ständiger Weiterbildung zu bieten. Dazu gehört für ältere Beschäftigte natürlich die Bereitschaft, sich immer wieder offen auf Neues einzulassen und sich der wachsenden Dynamik der Arbeitsprozesse zu stellen. Unternehmen, die dafür die Voraussetzungen bieten, sowohl durch Weiterbildungsangebote als auch durch gesundheitsfördernde Maßnahmen am Arbeitsplatz, können von Leistungen ihrer Mitarbeiter auf hohem Niveau auch jenseits der 60 profitieren.
Das RKW Kompetenzzentrum in Eschborn macht dazu mit dem Wegweiser „Demografiefeste Arbeit“ kleinen und mittleren Unternehmen Vorschläge, „wie sie ihre Arbeit für Ältere und Jüngere interessant, motivierend und damit zukunftssicher gestalten können“.
Die OECD sieht darin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und stellt Maßnahmen vor, wie Älteren das Weiterarbeiten möglich gemacht werden soll, etwa durch flexible Arbeitsmodelle und lebenslanges Lernen. Laut der OECD-Studie „Working Better with Age“ kamen 2018 auf 100 Arbeitnehmer 42 Ältere. (Ruheständler und Nichterwerbstätige über 50 Jahre). Im Jahr 2050 werden schon 58 Ältere 100 Erwerbstätigen gegenüberstehen. Gut, wenn Unternehmen sich beizeiten auf dieses Szenario einstellen können. Mehr zum Thema gerne in einem persönlichen Gespräch:
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