Die Arbeitsmethode WOL schlägt seit einigen Jahren hohe Wellen in Unternehmen auf dem Weg zu einer offenen Unternehmenskultur. Unter WOL versteht man ein Kollaborationstool, mit dem sich Mitarbeiter abteilungs- und fachübergreifend in einzelnen Gruppen vernetzen können. Oder wie es in business-wissen.de zu lesen war: „Ein wertvolles Hilfsmittel, um Silodenken aufzubrechen und bereichsübergreifende Zusammenarbeit in Unternehmen zu fördern.“
Vernetzung statt Silos
Die Vorteile einer kollaborativ vernetzten Zusammenarbeit, um Wissen effizienter zu teilen und besser vom Wissen anderer profitieren zu können, liegen auf der Hand. Jedes Mitglied einer Working-Out-Loud-Gruppe teilt sein eigenes Wissen mit den Kollegen. Statt Wissen zu sammeln und exklusiv zu horten, werden Erkenntnisfortschritte vielmehr uneigennützig allen Beteiligten zugänglich gemacht. WOL bedeutet, die eigene Arbeit für andere sichtbar zu machen und durch Rückmeldungen zu verbessern – und nicht zuletzt wertvolle Beziehungen aufzubauen.
Der uneingeschränkte Wissenstransfer hat Vorteile für die Organisation wie für das Management. Dank zusätzlicher Transparenzeffekte auch über die Arbeitsgruppe hinaus, wenn Input aus anderen Teams erwünscht ist. Natürliche Grenzen dieses Prinzips werden durch Geheimhaltungsgebote und Anforderungen an Vertraulichkeit gesetzt.
Die Unternehmenskultur muss sich anpassen
Gleichzeitig sind aber auch die Risiken von WOL zu beachten, da Arbeitsteilung in Organisationen immer auch mit Spannungen verbunden ist. Wir bei KB Consultants haben beobachtet, dass insbesondere Generationenkonflikte hierbei offen zutage treten: einerseits die jungen Mitarbeiter, die „Teilen“ und „Liken“ gewohnt sind, andererseits die langjährigen Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Erfahrungen gerne nach dem Motto „Wissen ist Macht“ agieren. Um die unterschiedlichen Perspektiven und Wahrnehmungen unter einen Hut zu bringen, bedarf es wiederum einer klugen Führung. Und am besten einer neutralen Moderation.
Welche Kommunikationsmittel am besten einzusetzen sind, kann dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor sein: vom spontanen Austausch unter Einzelnen bis zu organisierten, periodisch festgelegten Gesprächsrunden und permanenten Mail-Updates an alle. Damit der Informationsfluss nicht ein Übermaß annimmt, das sich kontraproduktiv auswirkt, sollte die Kommunikation keinesfalls zu kleinteilig erfolgen.
Darüber hinaus sind folgende Empfehlungen aus business-wissen.de beachtenswert:
- „Den Beteiligten ist zu überlassen, ob, wann und wie sie die Ergebnisse präsentieren und diskutieren möchten.“
- „Vorher ist zu überlegen, wie mit den Resultaten umzugehen ist. Es ist die Verantwortung der Führung, durch Entscheidungen dafür zu sorgen, dass die Ideen Eingang in formale Strukturen finden.“
Und weiter: „Noch bevor man WOL-Initiativen startet, sollte man sich der Chancen und vor allem der Grenzen der Vorgehensweise klar werden, um Enttäuschungen zu vermeiden. Durch zu hochgesteckte Erwartungen wird die Methode schnell überfrachtet und letztlich scheitern. Denn, Working Out Loud ist kein Feigenblatt für schlechte Führung und schlechtes Management.“
Wir bei KB Consultants praktizieren WOL seit Jahren und unterstützen Unternehmen dabei, diese Methode gewinnbringend einzusetzen, je nach Reifegrad der Organisation.