Die Generation Z ist in den Augen vieler älterer Menschen die egoistischste Generation seit Langem. Scheinbar dreht sich in deren Wahrnehmung alles nur um sofortige Bedürfnisbefriedigung durch Netflix, Amazon und Co. oder um tägliche Selbstdarstellung via Instagram und TikTok. Doch gleichzeitig beweisen Bewegungen wie Fridays for Future und Trends wie vegane oder vegetarische Lebensweise genau das Gegenteil. Wie soll man mit diesen jungen Menschen, die aktuell in die Lehre oder ins duale Studium starten, bestmöglich umgehen? Greifen die traditionellen Ausbildungsmethoden hier noch?
Da die jungen Erwachsenen ständiger Unterhaltung und Berieselung durch die sozialen Medien ausgesetzt sind, mangelt es ihnen häufig an Eigenverantwortung und Selbstständigkeit beim Arbeiten. Dies beklagen viele Ausbilder, die oft an ihre Grenzen stoßen.
Auch der schulische Frontalunterricht mit wenig Interaktion trägt zu dieser Fehlentwicklung bei. Exemplarisch steht hierfür die in der Generation Z weitverbreitete Telefonangst: Durch ständiges Texten per Smartphone haben die Jugendlichen die Fähigkeit der direkten Kommunikation teilweise verlernt und Telefongespräche zur Problemlösung nie wirklich geübt. Genau bei diesen Problemen setzt der Coaching-Ansatz in der Ausbildung an. Mittels agiler Methoden, wie beispielsweise Scrum, sollen die Azubis eigenständig ihre Kompetenzen entwickeln und so zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Mitarbeitern werden – wobei die bestehenden und etablierten Ausbildungsmethoden nicht ersetzt, sondern ergänzt werden sollen.
Das Coaching folgt hierbei dem Grundsatz: „Fordern und fördern“. Dem Azubi wird eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt, welche er in kompletter Eigenverantwortung lösen soll. Der Ausbilder nimmt ausschließlich die Rolle des Beraters ein. Wichtig ist, gewisse Regeln und Auswirkungen zu beachten:
- Durch das Coaching soll bei einem Minimum an Vorgaben ein Maximum an Beteiligung des Azubis erreicht werden.
- Lernstil, Tempo, Richtung werden vom Azubi bestimmt, nicht vom Ausbilder.
- Der Jugendliche lernt durch Fehler und Umwege – sie sollten also bewusst zugelassen werden.
- Gemeinsame Reflexion und Auswertung sind essenziell für einen erfolgreichen Abschluss und den Lernerfolg.
- Es bietet sich an, ein Azubi-Projekt ganz in Eigenregie zu starten.
Unser Team-Mitglied Lukas Felten, mit 21 Jahren selbst Teil der Generation Z, erklärte, nachdem er das Konzept kennengelernt hatte: „Coaching als Teil der Ausbildung zu etablieren, stellt für mich eine große Chance dar, die Ausbildung flexibler und spannender zu gestalten. Viele meiner Freunde klagen häufig über Frontalunterricht, veraltete Unterrichtstechniken und Langeweile in ihrer Ausbildung. Dadurch leidet selbstverständlich die Motivation und schlussendlich der Ausbildungserfolg für beide Seiten. Durch eigenständige Projekte mit der Möglichkeit zur Hilfe, wann immer man sie benötigt, kann genau diese Motivation neu entfacht werden. Nebenbei lernen wir Jungen noch deutlich effektiver, was es bedeutet, Probleme eigenständig zu lösen, statt wie bisher uns immer auf die Eltern beziehungsweise die Ausbilder zu verlassen.“
Unternehmen, die ihre Ausbildung umstellen wollen, müssen natürlich beachten, dass dieser Ansatz der Kompetenzentwicklung mehr Zeit in Anspruch nimmt als die traditionelle Vier-Stufen-Methode, in der die Kompetenzen nur erklärt, nicht erworben werden. Deshalb ist es wichtig, diesen Coaching-Ansatz, wie bereits gesagt, nicht als Ausbildungsalternative, sondern als sinnvolle Ergänzung zu sehen.
Bei generellen Fragen zum Coaching-Ansatz oder zur konkreten Umsetzung innerhalb Ihres Unternehmens stehen wir gerne unter der Mailadresse: ➔ team@karinbacher-consultants.de zur Verfügung.